Storytelling für Fintech-Start-ups: 5 wirksame Tipps!

Revolutionäre Technologie, Einfluss auf Jahrzehnte alte Gesetze und disruptive Geschäftsmodelle: Der Siegeszug des Fintechs in den vergangenen Jahren ist eine einzigartige, spannende Geschichte. Viele Start-ups im Fintech-Bereich übersehen, dass ihr Business Case auch eine eigene Heldengeschichte vorzuweisen hat. Oft wird diese aber marketingstrategisch nicht vollends ausgeschöpft. Dies aber ist ein Fehler, denn Storytelling für Fintech-Start-ups bietet viele Vorteile.

Menschen interessieren keine Produkte, sondern einzigartige Geschichten

Erinnern Sie sich noch an die legendären Keynotes von Apple-Gründer Steve Jobs, in denen er die neuesten Funktionen der iPhones, iPads etc. verkündete? Häufig wussten wir als Kunden wir als Kunden vor diesen Keynotes gar nicht, dass wir diese Produkte oder Funktionen überhaupt brauchen könnten.

Steve Jobs ist es allerdings gelungen, seine Produkte und Technologien als Lösungen für die Alltagsprobleme seiner Käufer zu präsentieren – und dies verpackt in einer schönen Story: Man konnte nicht mehr einfach nur Musik auf seinem Mobiltelefon hören, sondern man hatte jederzeit den Soundtrack seines Lebens bei sich – und konnte je nach Lebenslage spontan einen neuen Soundtrack herunterladen.


Genau so müssen auch Fintechs ihre Produkte und Technologien an den Mann bringen. Die entscheidende Frage dabei ist: Was sind die Sorgen und Nöte der Zielgruppe und wie kann das eigene Produkt die Sorgen der Kunden lösen?

Derzeit scheint es so, als würden Fintechs im Minutentakt gegründet – daher ist Storytelling von immenser Bedeutung. Letztlich ähneln sich viele Produkte, aus der Masse können sich Unternehmen also nur entscheidend abheben, indem dem eigenen Kundenkreis eine heldenhafte Gründungs- und Produktgeschichte präsentiert wird.

Keine 0815-Gründergeschichte

Wichtig für effizientes Storytelling ist eine Maxime: Weg von den Standardphrasen und 0815-Gründer-Stories!

Kein Mensch möchte heute noch die Geschichte der Gründer hören, die sich an der Elite-Universität XY kennengelernt haben, um „den Markt Z zu revolutionieren“. Diese Story wird seit dem Aufkommen der Start-up-Szene bedient und ist mittlerweile um das angeblich „disruptive“ Geschäftsmodell erweitert worden.

Das Problem ist, dass diese Unternehmen so einzigartig und perfekt sein wollen, dass sie für Investoren und Kunden mittlerweile sehr beliebig erscheinen. Warum nicht also auf etwas wirklich Außergewöhnliches hinweisen, das auf andere Start-ups nicht zutrifft?

Vielleicht war der Gründer vorher Eisverkäufer und hat durch private Investments an der Börse seine Liebe zum Finanzmarkt entdeckt? Hat der Gründer sein Produkt aus einem Eigenbedarf heraus entwickelt und erst im Nachhinein festgestellt, dass es einen riesigen Markt dafür gibt?

Es sind genau diese Stories, die ein Unternehmen und dessen Produkte greifbar machen und sinn- sowie identitätsstiftendes Potential besitzen, das Kunden und Investoren anzieht.

Dass ein Start-up das Ziel verfolgt, in den nächsten fünf Jahren ein Global Player zu werden, interessiert de facto keinen potentiellen Kunden. Wohin die Reise am Ende gehen soll, ist nicht wirklich interessant, viel spannender ist dagegen der Weg dahin.

Die 5 Schritte für erfolgreiches Storytelling

Im Prinzip lässt sich die Geschichte eines Start-ups aufziehen wie das Skript eines Hollywood-Films.

1. Wo spielt die Geschichte?

Wie sieht der Markt aus? Wie hat er sich entwickelt und welchen Herausforderungen werden dort begegnet?

2.Wer sind die Hauptdarsteller?

Hier stehen die Gründer im Vordergrund. Was ist ihr Background? Mit welcher Motivation haben sie ihr Start-up gegründet und was sind ihre Ziele?

3. Welche Hürden sind zu überwinden?

Wahre Helden müssen vorher eine Reihe von Hürden überwinden. Welche waren dies, wo hat sich das Unternehmen besonders schwergetan und wann stand es vielleicht sogar zwischenzeitlich kurz vor dem Aus? Erst durch die schwierigen Zeiten wird die Geschichte eines Unternehmens authentisch, erst der Wechsel von Höhen und Tiefen emotionalisiert.

4. Wie wurden Probleme und Herausforderungen überwunden?

Welche Lösung wurde gefunden, um die Schwierigkeiten zu überwinden? Waren diese Hürden leicht zu nehmen oder haben diese weitere Probleme nach sich gezogen?

5. „Happy End“

Das Unternehmen ist an seiner jetzigen Stelle und bereit für die große Bühne.

Ist die Heldengeschichte einmal aufgeschrieben, so gilt bleibt nur eines: Erzählen, Erzählen, Erzählen! Wichtig ist, dies aber nicht nur auf einer Plattform zu tun, sondern seine Story auf verschiedenen Kanälen zu platzieren.

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